Was ist Qigong?
QìgōngQìgōng ist ein essentieller Baustein der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und inzwischen auch in vielen westlichen Ländern als Präventions-oder Entspannungsmethode von den Krankenkassen anerkannt.
Wörtlich übersetzt bedeutet Qìgōng (氣功) „Arbeit mit dem Qì“. Qì wird häufig mit Lebensenergie wiedergegeben, der chinesische Begriff bedeutet aber auch Luft, Atem, Gas oder Dampf und in der Langform des Schriftzeichens befindet sich ein Reiskorn (米) unter Dampf (气). In der daoistischen Vorstellung begleitet Qì alles, was existiert, und Qì ist fortwährend in Bewegung.
Beim Qìgōng geht es also darum, den Qi-Fluss zu regulieren und zu harmonisieren, die Leitbahnen durchlässig zu machen und Blockaden oder einen Überschuss an Qì in einem bestimmten Organ zu beheben.
Einige der Übungsformen werden bereits seit Jahrtausenden überliefert, allerdings war hierfür der Begriff „Yăngshēng“ (養生), Pflege oder Kultivierung des Lebens) üblich. Die Bezeichnung Qìgōng wird erst seit der Mitte des letzten Jahrhunderts verwendet. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Meister auf Basis der überlieferten Formen zahlreiche Stilarten entwickelt.
Ich wurde im Qìgōng Yăngshēng nach der Lehrmethode von Prof. Qiao Guorui ausgebildet und belege zudem noch Kurse bei dem daostischen Abt Li Hechun. Erste Übungen lasse ich inzwischen in meine Stunden einfließen.


Qìgōng kann im Stehen, Gehen und Sitzen praktiziert werden und eignet sich damit auch für weniger fitte oder ältere Personen. Sofern nichts gegen eine Haltung im Stehen spricht, übt man zu Beginn in dieser Form; wenn man mit den Übungen vertraut ist, kann man diese auch im Gehen ausführen. Es sind in der Regel kurze und einfache Bewegungsabläufe, die in ihrer langsamen und doch fließenden Ausführung entspannend und gleichzeitig energetisierend wirken. Die harmonisierende Wirkung auf den Körper zeigt sich häufig bereits nach wenigen Übungsstunden.
Viele von uns befinden sich die meiste Zeit des Tages im Kopf; neben der geistigen Arbeit in Schule, Ausbildung und Beruf überlagern Ängste, Bedenken und Sorgen auch unsere Freizeit, erneut sind wir im Kopf. So ist es nicht verwunderlich, dass wir im Laufe des Lebens immer instabiler werden, ins Straucheln kommen oder den Halt verlieren. Regelmäßiges Qìgōng hilft, uns wieder mit der Erde zu verbinden und Stabilität und Kraft zu erlangen.
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